Demoaufruf: Hamburger Bündnis gegen Rechts
Wir unterstützen den Demoaufruf des Hamburger Bündnisses gegen Rechts rückhaltlos und rufen unsere Genoss:innen zur Demonstration mit Kundgebung am Samstag, den 15. Januar um 12.30 am Bahnhof Dammtor auf.
Es gibt sicherlich gute Gründe, um mit der Ausgestaltung der Pandemiebekämpfung unzufrieden zu sein: Eltern, die die psychische Gesundheit ihrer Kinder und deren Bildungsbiografie durch Schulschließungen in Gefahr sehen, Pflegekräfte, die seit fast zwei Jahren am Limit arbeiten müssen, Gastronom:innen und Einzelhändler:innen, die ihre Existenz bedroht sehen, Solo-Selbständige, die bei Staatshifen das Nachsehen hatten. Oder auch die, die Bedenken wegen der Impfung haben und nun eine Impfpflicht fürchten. Es ist generell unser Recht und legitim, gegen all dies zu demonstrieren.
Aber: Mit Nazis und Verschwörungsideolog:innen demonstriert man nicht. Nie. Niemals.
Die aktuellen Demonstrationen und "Spaziergänge" ziehen ein sehr gemischtes Publikum an. Transparente mit Falschinformationen, Verschwörungsmythen, sechszackige gelbe "Ungeimpft"-Sterne sind für jede:n sichtbar. Doch es geht vielen, die da mitmarschieren, nicht um Corona, sondern darum, die Gesellschaft zu spalten und durch schrilles und lautes Auftreten zu verschleiern, dass sie nur eine kleine Minderheit sind, die "das Volk" spielen wollen. Doch sie sind nicht "das Volk". Das Volk hält sich nämlich an Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen und lässt sich in der Mehrzahl impfen (wenn möglich). Und es befürwortet eine wissenschaftsbasierte Pandemiebekämpfung, auch wenn man sich im Detail eine andere Ausgestaltung wünschen mag.
Wir wollen mit unserer Unterstützung des Demoaufrufs deutlich machen, dass wir nur solidarisch durch die Pandemie kommen. Indem wir Krankenhäuser und Pflegekräfte entlasten und unsere Mitmenschen durch Einhaltung der Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen schützen. Indem wir uns vor schweren Verläufen der Covid19-Infektion durch Impfungen bewahren. Und wir erteilen denen, die das Unbehagen von Bürger:innen zu instrumentalisieren, um den Holocaust zu relativieren, Verschwörungsmythen und Desinformation zu verbreiten oder ihre rechte bis faschistische Gesinnung zu präsentieren, eine glasklare und deutliche Absage.
Proteste: ja. Schwurbel, Antisemitismus und Verschwörungsmythen: nein.
Siehe auch in diesem Zusammenhang unser Positionspapier Solidarisch und kompetent durch die Pandemie