Kommentar | Rechtes Framing* durch SPD-Gabriel

Roland Wiegmann
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Roland Wiegmann: So geht Orwellsches "Neusprech"**

Der Anschlag in Hanau war eindeutig und unzweifelhaft rechter, rassistischer Terror. Ihn zur Verleumdung von Linken zu instrumentalisieren, ist der Gipfel der Unverschämtheit.
Was schreibt Sigmar Gabriel (ehemaliger SPD-Vorsitzender, jetzt Aufsichtsrat der DEUTSCHEN BANK) auf Twitter wörtlich?

Zitat: »Der Feind der #Demokratie steht rechts: Es lässt sich nicht abstreiten, dass linke Chaoten auf Polizisten eindreschen, Autos und Mülltonnen in Brand setzen und immer wieder hohe Sachschäden verursachen. Alles schlimm genug und nicht zu verharmlosen. #hanau«

Diese Verleumdung durch den ehemaligen SPD-Vorsitzenden ist der Gipfel politischer Bösartigkeit.
Diese schreckliche und erschütternde Tat überhaupt zu instrumentalisieren, zeugt schon von einer unerhörten Gefühllosigkeit. Und dann auch noch die richtige Feststellung, der Feind der Demokratie stehe rechts, mit einem Doppelpunkt und ausschließlichen Fingerzeigen auf - angeblich linkes - Chaotentum zu ergänzen, ist eine Fake-News-Aussage, ist (Re-)Framing* von geradezu bodenloser Gewissenlosigkeit.

Roland Wiegmann

* Durch (Re-)Framing / Umdeutung wird einer Situation oder einem Geschehen eine andere Bedeutung oder ein anderer Sinn zugewiesen.

** Der Begriff "Neusprech" stammt ursprünglich von George Orwell (Buchtitel: "1984")
Heutige Beispiele für "Neusprech" sind (sh. Wikipedia):

  • "robuster Stabilisierungseinsatz" statt "Krieg"
  • "Sparpaket" statt Ausgabenkürzungen im Bereich Bildung und Soziales, selten bei Militärausgaben
  • "Alternativlos" statt "Ablehnung jeder anderen Möglichkeit aus politischen Gründen"

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