DIE LINKE.Eimsbüttel hilft auch 2023
Krisen erfordern mehr Beratung vor Ort
Auch im Jahre 2023 setzt DIE LINKE. Eimsbüttel ihre Sozialberatungstätigkeit fort. Inflation und steigende Armut erfordern die gezielte Fortsetzung unserer Arbeit.
Dabei wird in den nächsten Wochen das „Wohngeld plus“ im Mittelpunkt unserer Beratung stehen. Dieses tritt mit dem Jahreswechsel in Kraft und bringt nicht nur eine Erhöhung des Wohngeldes mit sich. Vor allem wird der Kreis der Bezugsberechtigten mehr als verdoppelt.
Das wird aber nur dann wirksam, wenn die Menschen davon wissen und gerne barrierefrei auch ihre Anträge stellen können.
Damit hapert es auch schon beim bisherigen Wohngeld in Hamburg. Durchschnittlich 22 Wochen dauert lt. SPD-Fraktion die Bearbeitung von Wohngeldanträgen. Die Formulare sind oftmals nicht verständlich.
Während im Bundesdurchschnitt 1,5% der Bevölkerung gegenwärtig Wohngeld beziehen sind es in Hamburg nur 1,3%. Das hat Ursachen.
Neben der Wohngeldberatung beraten wir natürlich auch zu Rentenfragen, Fragen der Grundsicherung, Schwerbehinderung usw.
Am jeden ersten Mittwoch im Monat findet die Senior*innenberatung im Abgeordnetenbüro in der Schopstr. 1 von 10 – 12 Uhr statt, am 2. Donnerstag im Monat ebenfalls dort die Sozialberatung mit Olga Fritzsche von 10 – 12 Uhr.
Besonders freuen wir uns, dass wir die Sozialberatung mit Olga Fritzsche in Eidelstedt nunmehr beim ASB im Wiebischenkamp 58 an jedem dritten Donnerstag von 16-18 Uhr stattfinden kann. An jedem 4. Montag im Monat findet dann von 11 – 13 Uhr die Bürger*innensprechstunde mit Insa Tietjen in der Schopstr. 1 statt.
Der Jahresflyer mit allen Terminen der Beratung ist fertig und kann verteilt oder angefordert werden.
Alle Beratungstermine - der Flyer 2023
Darüber hinaus wird auch in der Lenzsiedlung eine weitere Sozialberatung angeboten für die ein Extraflyer erstellt wird.
Mit diesen Beratungen wird der Gebrauchswert der Eimsbüttler Linken für die Menschen, die es brauchen spürbar erhöht.
(gk)
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Bezirksamt ohne Leitung
Mikey Kleinert, Vorsitzender der Linksfraktion in der Bezirksversammlung Eimsbüttel, zum aktuellen Chaos um die Besetzung der Bezirksamtsleitung

In diesen Tagen läuft der Vertrag des bisherigen Bezirksamtsleiters Kay Gätgens aus. Der SPDler hätte gerne weiter das Amt bekleidet, aber seine Ausgangsposition dafür war äußerst schlecht. Die Bezirksamtsleitung wird von der Bezirksversammlung gewählt, die die Position entweder ausschreibt oder wie eher üblich einfach wählt. Es gab 2019 bereits zwei Abwahlversuche, die die Grün-Schwarze Koalition anstrebte.
Die letzten Sommer verstorbene Grünen Politikerin Katja Husen wurde aber zweimal von der eigenen Mehrheitskoalition nicht gewählt. Gätgens blieb.
Im letzten September bekamen die Fraktionen der Bezirksversammlung eine Mitteilung des Staatsrates für Bezirksangelegenheiten, der eine Frist bis Ende November setzte um die Frage der Bezirksamtsleitung zu klären.
Die Grünen, die die mit Abstand größte Fraktion stellen, wollten einen neuen Versuch für eine Grüne Bezirksamtsleitung starten. Es wurde wieder mit der SPD sondiert, obwohl bereits 2019 versucht und gescheitert, da sich die Grünen letztlich für die Koalition mit der CDU entschieden. Seitdem ist die SPD sehr verstimmt.
Während der Sondierungen lief die gesetzte Frist ab. Grüne und SPD präsentierten im November keine Lösung für die Bezirksamtsleitung. Ein Antrag von unserer Fraktion für eine Ausschreibung wurde abgelehnt. CDU und FDP setzten darauf, dass Grüne und SPD sich einig werden und die Bezirksamtsleitung zum nächsten Zeitpunkt einfach wählen.
Anfang Dezember endlich weißer Rauch. Grüne und SPD wollen gemeinsam kooperieren, aber nicht koalieren. Gätgens sollte vermutlich bis zur nächsten Wahl der Bezirksversammlung im Amt bleiben. Inhaltliches zu dieser Kooperation wurde nicht bekannt, aber die Zugeständnisse der SPD schienen viele der Grünen nicht zu überzeugen. Sie lehnten die fertig verhandelte Kooperation am Ende ab und Eimsbüttel stand ohne eine Lösung da.
In der Sitzung der Bezirksversammlung im Dezember schoben sich Grüne und SPD gegenseitig sich Schuld zu. CDU und FDP zeigten sich enttäuscht darüber und warfen beiden Verantwortungslosigkeit vor. Eine einfache Haltung, wenn man einen Monat davor noch eine Lösung mit der Ausschreibung präsentiert bekommen hat, diese aber ablehnte.
Nach dem Bezirksverwaltungsgesetz übernimmt die Dezernatsleitung für Steuerung und Service, aktuell Sonja Böseler, das Amt. Unklar ist wie es weiter geht. Vermutlich wird eine Lösung erst nach der nächsten Wahl der Bezirksversammlung gefunden.
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Novemberaktion: Unterschriften sammeln "Hamburg enteignet"
Wir haben es auf unserer Mitgliederversammlung beschlossen: für die Volkinitiative "Hamburg Enteignet" werden Unterschriften gesammelt.
Im Grindel, in Schnelsen und an der Grundstraße ging es am 26.11.22 los.
Hier ein paar Impressionen mit Dank an alle Sammler:innen!

(gw)
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+++Was tut sich in der Bezirksversammlung Eimsbüttel? +++
Wir öffnen für Euch die Türen der Bezirksversammlung und werfen Schlaglichter auf aktuelle Themen. Lust auf Mitmischen? Schreib’ uns eine Mail an buero@linksfraktion-eimsbuettel.de !
Das Jahr 2022 endet mit einer persönlichen Katastrophe: Unser Freund und Genosse Ralf Peters verstarb und hinterlässt eine große Lücke in unseren Herzen. Unseren Nachruf findet Ihr hier.
Eine Abschiedsfeier findet statt am 29. Januar 2023 um 15:00 Uhr im Bürgerhaus Eidelstedt.
- Bezirksversammlung: Der scheidende Bezirksamtsleiter Gätgens hat als letzte Amtshandlung nach seiner Beanstandung des GRÜNE-/CDU-/LINKE-Antrages „Mehr Beteiligung bei Verfahren der Bauleitplanung“ eine weitere Beanstandung verfasst. Diesmal gegen unseren Versuch, mittels Bebauungsplan und Veränderungssperre die weitere Verdichtung des denkmalgeschützten Ensembles historische Lindenhof-Terrasse (Straßennahme Grindelhof 89 Haus 1 bis Haus 9) und die Grindelhof-Allee (Straßennahme Grindelhof 81 und 83 Haus 1 bis Haus 21) zu verhindern. Man sieht die engen Grenzen der bezirklichen demokratischen Entscheidungsbefugnisse.
Die aktuelle Beanstandung des BA-Leiters findet Ihr hier.
Die kürzliche, 1. Beanstandung des BA-Leiters und unseren Protest dazu findet Ihr hier.
- Hauptausschuss: Das Klima zu schützen ist eines der brisantesten und wichtigsten Ziele unserer Zeit - auch für uns in Eimsbüttel. Mit ihrem Beschluss im Hauptausschuss reservierte die BezVers jetzt 60 Tsd. Euro für einen Sonderfonds „Klimaschutz Eimsbüttel – Umsetzung der Klima-Barcamp-Projekte“, aus dem Verbände, Initiativen und Einzelpersonen, die sich aktiv für Klimaschutzprojekte im Bezirk Eimsbüttel einsetzen, Gelder beantragen können.
- Regionalausschuss Stellingen-Eidelstedt: In diesem Monat stand die RISE-Förderung und Entwicklung Eidelstedts im Zentrum.
- Regionalausschuss Lokstedt-Niendorf-Schnelsen: Achtung Schnelsener:innen!
Im Gewerbegebiet Kuhlemannstieg (zwischen Holsteiner Chaussee und Schnelsener Moorgraben) soll ein Recyclinghof entstehen. Die gewerblichen Anlieger fragen sich, wie das verkehrstechnisch gehen soll und fordern eine erneute gesamtheitliche Betrachtung für Schnelsen im Bereich Kulemannstieg/Flagentwiet.
- Kerngebietsausschuss: Pape 2 e.V. darf sich freuen über die Bezuschussung der Veranstaltungsreihe „Er-Lesenes Eimsbüttel“ im Jahr 2023 i.H.v. fast 4 Tsd. Euro.
- Ausschuss für Mobilität: Klimaschutz geht nur mit neuen Mobilitätsformen. Ist HVV Switch eine davon? Von den bereits 91 vorhandenen hvv switch Punkten im Stadtgebiet befinden sich 17 mit insg. 79 Stellplätzen im Bezirk Eimsbüttel. Weitere Standorte sind in der Planung.
- Ausschuss für Stadtplanung: Dieser Ausschuss hatte einen breiten Themenfächer zu diskutieren. Er startete mit den Sachständen verschiedener Bebauungspläne (Unnastraße, Neue Rabenstraße). Weiter ging es mit den Sozialen Erhaltungsverordnungen in Eimsbüttel und schloss mit dem Antrag, den Eimsbütteler Marktplatz umzugestalten.
- Jugendhilfe-Ausschuss: Hier stand die Kinder- und Jugendbeteiligung zur Revitalisierung des Spielplatzes Brummerskamp (Nähe Julius-Leber-Schule) im Mittelpunkt.
- Sozialraum (Ausschuss f. Soziales): Inklusion, außerschulische Nutzung von Schulhöfen und die Aufschlüsselung der Ausgaben für Senior:innenarbeit wurden diskutiert.
- Ausschuss für Grün, Nachhaltigkeit, Umwelt, Verbraucherschutz, Wirtschaft und Digitalisierung: Der sogenannte „GNUVWDi“ beschäftigte sich mit Blauen Linien am Isemarkt (Begrenzungen der Marktbeschicker) und dem Glasfaserausbau in Eimsbüttel.
+++Neu: Jeden Mittwoch "Warme Stube" für Alle im Fraktionsbüro+++
Die Linksfraktion lädt ein zum regelmäßigen Mittwochstreff in den Fraktionsräumen.
Von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr bieten wir allen Freund:innen und Freunden heißen Tee, Kaffee & Kekse sowie Zeitungen für alle, die zuhause ihre Heizung auslassen wollen. Ab Januar 2023 ist mittwochs die Bude warm in der Kieler Straße 689 (Nähe Eidelstedter Markt). Wir freuen uns auf Euch.
(rw)
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Es ist soweit: DIE LINKE.Eimsbüttel feiert wieder und lädt Ihre Mitglieder ein, am Freitag, dem 27.1.2023, ab 19:00 Uhr gemeinsam in das neue Politikjahr 2023 zu starten.
 Diesmal geht es weiter in den Norden des Bezirks, nämlich nach Niendorf an einen zentralen Ort an der Einkaufsmeile Tibarg. Gefeiert wird im Village (thevillagehamburg.de) am
1 min von U2 Niendorf Markt
Aus der Selbstbeschreibung:
"Das Village ist ein Kulturraum. eine bar. eine Bühne. ein philosophischer kreis. ein dorfplatz. Ein Delikatessen-Markt. ein stadthafen für alle, locals und geflüchtete, aus jeder ecke der erde. the village ist ein ort, wo intime Konzerte, Lesungen, Poetry Slams und Philosophische Diskussionsabende stattfinden, in denen wir auch Themen wie Migration, Integration und anti-Rassismus aufgreifen und Menschen mit Flucht-und Migrationshintergrund, Frauen und Menschen aus unterrepräsentierten Gruppen in Ihrer künstlerischen Arbeit fördern."
Also ein interessanter Ort für einen interessanten Abend.
Tragt Euch das Datum ein. Eine Einladung mit Programm folgt im neuen Jahr.
(gw)
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Bahnradsport in Eimsbüttel vor dem Aus?
Beitrag von Mikey Kleinert, Vorsitzender der Linksfraktion in der Bezirksversammlung Eimsbüttel
Mit dem Radsport mögen viele Jan Ullrich, Doping oder die Tour de France verbinden, aber der Sport ist ein Füllhorn an verschiedensten Disziplinen auf Fahrrädern. Das Spektrum startet mit exotischen Disziplinen wie Fahrradballet, Fahrradball (für beides eine Guckempfehlung) oder dem trickreichen BMX und endet beim klassischen Ausdauersport wie dem Straßenradsport im Sommer oder dreckigem Cyclocross im Winter.
Hier soll es aber um den Bahnradsport gehen, der in Eimsbüttel zu Hause ist. Denn die einzig überdachte Bahn in ganz Norddeutschland steht an der Hagenbeckstraße. Vermutlich kennen die meisten von euch die Anlage aus dem Winter. Ab September wird hier schließlich Schlittschuh gelaufen und Eishockey gespielt.
Doch was ist überhaupt der Bahnradsport?
Im Grunde ist es ganz einfach: Menschen fahren im Kreis einer auf Bahn mit Steilkurven.
Selbstverständlich gibt es andersartige Disziplinen vom Sprint, der in der Regel nur wenige Sekunden dauert bis zum mehrere kilometerlangem Ausscheidungsfahren, dem wuseligen Madison (auch hier Guckempfehlung) oder der Mannschaftsverfolgung.
Die Wettbewerbe werden auf unterschiedlichen Rädern ausgefahren, die entweder eine „normale“ oder eine liegende Position wie beim Triathlon ermöglichen. Eins haben die aber gemeinsam: Die Räder haben keine Bremsen und keinen Freilauf, sondern einen starren Gang. Dementsprechend ist das klassische Bremsen unmöglich, nur verlangsamen ist durch Gegendruck auf den Pedalen möglich. Doch wer dies zu ruckartig tut, findet sich schnell auf dem Betonboden der Bahn wieder.
Die Anlage in Stellingen ist inzwischen in die Jahre gekommen. 1961 erbaut, 1995 überdacht. Moderne Anlagen haben inzwischen einen sehr glatten Holzboden. In Stellingen fährt man auf Beton, der stark an die schlechten hamburger Radwege erinnert, was bei den hohen Geschwindigkeiten nicht ungefährlich ist. Die weltbesten Zeiten liegen um und bei 10 Sekunden über die im Sprint relevanten letzten 200 Meter. Die Durchschnittsgeschwindigkeit über 70 km/h. In Stellingen eine holprige Herausforderung. Auch das Zeltdach, welches angeblich das größte Europas sein soll, ist in einem besorgniserregendem Zustand. Der „TÜV“ für das Dach ist fraglich. Das Ergebnis der alle sechs Jahre stattfindenden Hauptprüfung ist uns noch nicht bekannt, aber das Bezirksamt war zuversichtlich, dass das Dach noch einmal durch die Prüfung kommt. Klar ist jedoch, dass es in sechs Jahren nicht mehr durchkommen wird. Wie also weiter?
Eigentlich gab es bereits ein Konzept wie mit der Anlage weiterverfahren werden sollte. Das Entwicklungskonzept Hagenbeckstraße von 2019 sah zwei Varianten vor: Eine Variante, die eine Eisbahn am jetzigen Standort und eine Radrennbahn woanders vorsieht und eine Variante, die eine „Kombivariante“ vorsieht.
Mit der ersten Vision stände der Bahnradsport in Eimsbüttel vor dem Aus. Die Flächen für eine solche Anlage noch in Eimsbüttel zu finden ist schwer vorstellbar.
Bei der „Kombivariante“ müsste man drauf achten, dass die verschiedensten Sportarten der Anlage sich nicht ins Gehege kommen, wie es der Status quo ist. Denn: die einzig überdachte Radrennbahn in Norddeutschland ist nicht im Winter befahrbar, weil die Eisbahn im Winter eröffnet ist und die Radrennbahn blockiert.
Seit dem Konzept sind vier weitere Jahre ins Land gegangen. Allen Anschein nach kommen die Planungen nicht voran. Irgendwie soll das ganze Projekt noch zwischen Innenbehörde und Bezirksamt in der Abstimmung feststecken. Man kann nur hoffen, dass das Dach nicht durch die Prüfung rasselt und sowohl Bezirksamt als auch Innenbehörde in die Puschen kommen.
Der Vollständigkeit halber wie immer ein Link zu meiner Anfrage zum Thema und dem Entwicklungskonzept Sportanlage Hagenbeckstraße: https://mikeykleinert.de/nextcloud/index.php/s/oDXxirnMmW9Dcnr
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Buchvorstellung:
"Gekränkte Freiheit - Aspekte des Libertären Autoritarismus" von Carolin Amlinger/Oliver Nachtwey, Suhrkamp
Der Soziologe Oliver Nachtwey hat bereits eine wichtige gesellschaftliche Tendenz in seinem Buch „Die Abstiegsgesellschaft“ analysiert: Der von Ulrich Beck beschriebene Fahrstuhleffekt ist am Ende. War es bisher so, dass die Ungleichheit zwar blieb, aber alle Schichten vom Wohlstandswachstum profitierten, also quasi alle gemeinsam wie in einem Fahrstuhl nach oben fuhren, so stehen die einen nun auf einer Rolltreppe nach oben u nd die anderen kommen ihnen auf der Rolltreppe nach unten entgegen. Enttäuschung macht sich breit: die meisten Kinder haben es nicht mehr besser als die Eltern, das Wohlstandsversprechen ist seit den 80er Jahren nach und nach zerlegt worden. Zu dieser Enttäuschung kommt jetzt auch noch eine Kränkung: der Liberalismus in seiner Form des absoluten Freiheitsversprechens ist auch am Ende. Jeder Mensch ist für sich allein zuständig und verantwortlich – dies sickerte als Glaubensbekenntnis seit der neoliberalen Wende Anfang der 80er Jahre in die Köpfe ein. Im Gegenzug ist er dann aber auch gegen gesellschaftliche Zugriffe geschützt und muss keine Rücksicht nehmen, wo es nicht selbst gewollt ist.
Anhand der Querdenker-Bewegung, die auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemiebekämpfung in ganz Deutschland zu sehen war, untersuchen Nachtwey und seine Kollegin Carolin Amlinger mit Online-Befragungen und ausführlichen Interviews vieler Einzelpersonen, warum Solidarität gegenüber vulnerablen Menschen in dieser Gruppe nicht möglich war und wie es zu der expliziten Wissenschaftsferne kam.
Die Pandemiebekämpfung – so die Analyse - lag konträr zum Freiheitsanspruch der Betroffenen und wurde als Kränkung des eigenen Selbstverständnisses empfunden. Und: „Die Kränkung ging jedoch noch weiter: der Staat, dessen Hand in den letzten Jahrzehnten vor allem für die Unterklassen spürbar war, griff plötzlich direkt in das Leben der Bürger:innen ein“.
Das Soziologen-Duo beschreibt in diesem spannenden Buch ausgehend von den Untersuchungen von Adorno/Horkheimer zum autoritären Charakter einen neuen Autoritarismus-Typ, den libertären Autoritarismus. Libertär, weil er Freiheit als Eigentum losgelöst von gesellschaftlichen Zusammenhängen betrachtet, und autoritär, weil die eigene Meinung absolut gesetzt wird.
Interessante und beunruhigende Aspekte dabei sind: a) der – teils noch aus der Romantik herrührende – Anspruch, auf verschiedene und als gleichwertig gesetzte Erkenntniswege zurückgreifen zu können, also jenseits der Wissenschaft auch auf unwissenschaftliche, beliebige oder in sich widersprüchliche Methoden und b) die Herkunft der betreffenden Befragten aus durchaus auch progressiven sozialen Bewegungen, wobei sie jetzt beliebig zwischen rechts und links schwanken und deswegen auch eine Abgrenzung nach rechts unwichtig finden.
Aber ein Kurzschluss darf hier nicht gezogen werden: die Anti-AKW-Bewegung z.B. hat Wissen demokratisiert und Gegenöffentlichkeit geschaffen. Nicht zu vergleichen mit der Querdenker-Bewegung bei der „die Demokratisierung [um]schlägt […] in eine individuelle Anmaßung von Wissen.“
Und schließlich drohen die nächsten Konflikt, denn jetzt ist schon „absehbar, dass Coronaskeptiker:innen und Verschwörungstheoretiker:innen auch Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels stärker ablehnen werden.“ Denn diese werden auch ihren Freiheitsanspruch treffen.
Was ist die Lösung? Es braucht „eine vitale Herrschaftskritik von unten, die die Realität nicht bestreitet, sondern versucht, die Verhältnisse zu verändern.“ Na dann...
(gw)
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Es geht weiter: Bildungsprogramm Eimsbüttel 2023
Auch in 2023 bietet der Bezirksvorstand Euch wieder eine Reihe von Abenden mit spannenden Austauschen in kleinen Gruppen von 5-10 Personen zur politischen Wirklichkeit in Hamburg (LINKE.Praxis) und zu allgemeinen politischen Handlungsfeldern (LINKE.Basics). Auf Einladung von Bürgerschaftsabgeordneten kommt Ihr dabei auch in Büros und Fraktionsräumlichkeiten. Andere Termine finden in unserem Eimsbüttler Parteibüro statt. Wir danken allen Mitwirkenden, die sich bereit erklärt haben, hier mitzuwirken!
Ihr könnt Euch jetzt schon anmelden: einfach Email mit der gewünschten Veranstaltung an
veranstaltung@die-linke-eimsbuettel.de
Und hier das Programm 2023:
2.2.2023 LINKE.Basics von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr in der Burchardstraße 21
„Hartz IV heißt jetzt Bürgergeld – Was ändert sich (nicht)?“
Mit Olga Fritzsche, MdHB, Fachsprecherin für Wirtschaft, Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik
28.2.2023 LINKE.Basics von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr in der Kieler Straße 689
„Beschränkte Macht – Was kann die Bezirksversammlung?“
Mit Mikey Kleinert, Vorsitzender der Linksfraktion in der Bezirksversammlung Eimsbüttel
4.4.2023 LINKE.Basics von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr in der Kieler Straße 689
„Rechtsextremismus in Hamburg – Ein Überblick“
Mit Ernst Krefft vom Hamburger Bündnis gegen Rechts
2.5.2023 LINKE.Praxis von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr in der Burchardstraße 21
„Heimathafen Hamburg? 1x1 der Hamburger Hafenpolitik“
Mit Norbert Hackbusch, MdHB, Fachsprecher für Hafen, Kultur, Medien und öffentliche Unternehmen
5.6.2023 LINKE.Basics von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr in der Kieler Straße 689
„Krankheitspolitik – Ursachen für den Gesundheitsnotstand“
Mit Nina Geier, Bezirksvorstandsmitglied und Betriebsrätin
5.9.2023 LINKE.Praxis von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr in der Schopstraße 1
„Kind sein in der Großstadt – 1x1 der Hamburger Kinder- und Jugendpolitik“
Mit Insa Tietjen, MdHB, Fachsprecherin für Kinder und Kindertagesstätten, Ausbildung und Religion
5.10.2023 LINK.Praxis von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr in der Schopstraße 1
„Heimathafen Hamburg – 1x1 der Hamburger Flüchtlings- und Migrationspolitik“
Mit Dr. Carola Ensslen, MdHB, Fachsprecherin für Flucht und Migration, freiwilliges Engagement, Queer und Verfassungspolitik
7.11.2023 LINKE.Praxis von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr in der Burchardstraße 21
„Stau oder Stadtbahn? 1x1 der Hamburger Verkehrspolitik“
Mit Heike Sudmann, MdHB, Stv. Fraktionsvorsitzende und Parlamentarische Geschäftsführerin sowie Fachsprecherin für Stadtentwicklungs-, Wohnungs- und Verkehrspolitik
(gw)
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Rückschau: Veranstaltung zur Stadtbahn in Niendorf am 8.11.22
Einen hochinteressanten Abend verbrachten Niendorfer Genoss:innen und weitere Interessierte mit unserer Fachsprecherin für Verkehr und parlamentarischen Geschäftsführerin der Hamburger Bürgerschaftsfraktion Heike Sudmann. 
Heike konnte überzeugend darlegen, dass uns die Zeit für die Verkehrswende davonläuft und wir nicht auf den auf Jahrzehnte angelegten Bau der neuen U-Bahn-Strecke warten können. Wenn dann noch bedacht wird, dass hier am Bedarf vorbei geplant wird und gleichzeitig ein breiter aufgestelltes und effektiveres Stadtbahnnetz für weniger Geld in deutlich kürzerer Zeit zu haben wäre, bleibt nur noch die Frage, warum der Senat so eisern an seinem U-Bahn-Bau festhält.letztlich ist es wohl nur die Angst vor der Lobby der Autofahrer:innen und der Handelskammer. Was unter der Erde verläuft, stört vermeintlich nicht den Autoverkehr. Wer sich allerdings mit den notwendigen Großbaustellen für die Einrichtung der neuen Haltestellen der geplanten U-Bahn beschäftigt, stellt allerdings fest, dass auch der Autoverkehr massiv getroffen wird.
Unter den Gästen waren auch ehemalige Hochbahn-Beschäftigte, die ebenfalls nur den Kopf über die Politik des Senats und die Durchführung durch die Hamburger Hochbahn schütteln konnten.
Ihr wollt weitere Informationen über die alternative Stadtbahn? Dann folgt einfach dem folgenden Link:
https://www.linksfraktion-hamburg.de/wp-content/uploads/2022/06/U5-Studie.pdf
(gw)
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Rechtliches
© DIE LINKE.Eimsbüttel für alle verwendeten Bilder und Texte, sofern nicht anders angegeben.
Die Rechte von namentlich gekennzeichneten Gastbeiträgen liegen bei den jeweiligen Autor:innen.
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Wir sind vier Eimsbütteler:innen, die sich für dieses Projekt eines regelmäßigen Newsletters zusammengefunden haben. Wir planen, alle zwei Monate eine neue Ausgabe herauszubringen.
Hier arbeiten mit:
- Lara Wiedenroth (lw), Mitglied im Bezirksvorstand, für die JUNGE LINKE. Eimsbüttel
- Gerald Kemski (gk), Redaktion
- Gernot Wolter (gw), Mitglied im Bezirksvorstand
- Roland Wiegmann (rw), für die DIE LINKE. Fraktion in der Bezirksversammlung Eimsbüttel
Wir freuen uns über Zuschriften. Falls ihr uns etwas mitteilen wollt, schreibt uns eine E-Mail an bv-eimsbuettel@die-linke-hh.de
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