Johnsallee 3 - Besitzer bitte melden
Die Johnsallee 3 ist eine kleine Stadtvilla, nur einen Steinwurf entfernt von der Alster. Das Bezirksamt Eimsbüttel hat das Gebäude seit 2018 als Leerstand auf dem Schirm. Vermutlich steht das Gebäude bereits länger leer. Der Eigentümer ist bekannt, aber nicht mehr auffindbar. Zuletzt gab es Hinweise, dass der Eigentümer in Tiflis (Georgien) ist, aber die erhärteten sich nicht. Das Bezirksamt schreckt vor Maßnahmen zurück, weil man den Eigentümer nicht ausfindig machen könne. Sowohl öffentliche Buß- und Zwangsgelder als auch einen Treuhänder möchte das Bezirksamt aus Ressourcengründen nicht verhängen oder einsetzen. So wird das Gebäude noch sehr lange leer stehen, wenn der Eigentümer sich nicht meldet und das Bezirksamt Eimsbüttel bei seiner Strategie bleibt.
Update vom 26.11.2024:
Die Johnsallee 3 bleibt weiterhin ungenutzt, und das Bezirksamt Eimsbüttel scheint kein Interesse mehr zu haben, daran etwas zu ändern. Obwohl der Leerstand seit 2018 bekannt ist und Wohnraum in Hamburg knapp bleibt, erklärte die Verwaltung im November 2024 auf eine Kleine Anfrage, dass das Gebäude mit seinen 500 Quadratmetern Wohnfläche „nicht schutzwürdig“ sei. Als Begründung wurde angeführt, für solch große Einheiten bestehe keine relevante Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt.
Die Antworten auf die Anfrage zeigen, dass weder ein Wohnnutzungsgebot noch andere Maßnahmen ergriffen wurden, um den Leerstand zu beenden. Laut Bezirksamt wird der Zweck des Wohnraumschutzgesetzes, bezahlbaren Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten zu sichern, bei einer Immobilie dieser Größe nicht berührt. Maßnahmen wie Bußgelder, öffentliche Zustellungen oder gar ein Treuhänderverfahren werden daher nicht weiter verfolgt.
Doch diese Haltung wirft Fragen auf: Warum wurden zunächst umfangreiche Schritte wie Anwohner*innenbefragungen und Nachforschungen bis nach Georgien unternommen, wenn der Wohnraum angeblich von Anfang an nicht schutzwürdig war? Der Verweis auf die angeblich fehlende Schutzwürdigkeit wirkt inzwischen eher wie eine bequeme Begründung, um den Verwaltungsaufwand zu minimieren. Statt ernsthaft nach Lösungen zu suchen, nimmt das Bezirksamt den Leerstand einfach hin.
So bleibt die Stadtvilla ein Sinnbild für die Untätigkeit der Verwaltung in einer Stadt, die jeden Quadratmeter Wohnraum dringend benötigt. Die Antworten auf die Kleine Anfrage machen deutlich: Ohne politischen Druck ist in dieser Sache keine Bewegung zu erwarten.
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Dateien
- Anfrage zur Johnsalle 3 (12.11.24)
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